März 2010 »
„Wuppertal kackt ab“?
Das Jahr nach dem Konjunkturpaket bringt vielerorts bei KämmererInnen und FinanzministerInnen Katerstimmung und es drohen Kürzungen gerade für Kultur und Jugendarbeit. Da ist inhaltliche Medienpädagogik und aktive Videoarbeit, die sich mit politischen Zusammenhängen beschäftigt, gefragter denn je.
Auch das Medienprojekt Wuppertal war von Kürzungen bedroht, scheint die vorerst abgewehrt zu haben (juhu!), zeigt aber sogar in der Krisensituation seine Qualitäten und macht hervorragende Bildungsarbeit. Die Ergebnisse des Projektes „Wuppertal kackt ab“, das sich mit der Bedeutung von Kultur und Jugendarbeit, Kürzungen und Fehlern in der Politik beschäftigt hat, sind nun auf youtube verfügbar und gleichermaßen ein politisches Statement wie auch eine medienpädagogische Inspiration.
Einführung ins Urheberrecht
Auch wenn der Trend klar zu CreativeCommons geht: Die Sensibilität für das Urheberrecht in Schulen, in der Medienpädagogik und in der Jugendarbeit wächst, die Zahl der Begleitmaterialien auch. Eine Broschüre von Schulen ans Netz ergänzt den Reigen der Publikation zum Thema und beantwortet grundlegende Fragen wie „Was sind urheberrechtlich geschützte Werke?“ oder „Welche Werke sind frei nutzbar?“ Hilfreich besonders für den Bildungsbereich sind Hinweise zum Zitieren und zur Veröffentlichung von SchülerInnenarbeiten.
Nicht nur für Bananenbieger
AFK, BTW und WTF könnten nicht nur in einem Song von Fanta4 vorkommen, sondern machen auch große Teile vieler Chats aus. MedienpädagogInnen sind in diesem Chat- und Geek-Slang meist bewandert, manche Eltern und andere EinsteigerInnen bei Infoabenden freuen sich jedoch über Nachschlagewerke.
Ein Wörterbuch haben wir hier schon vorgestellt, nun schwingt sich der Duden-Verlag höchstselbst auf, in einem „Szenesprachenwiki“ Spezialbegriffe aus Subkulturen zusammenzutragen. Sieht nicht nur sehr gut aus, sondern ist auch sehr interessant.
„…uuund bitte!“
Medienpädagogik ist weiter im Kommen, das zeigen auch die vielen Institutionen, die Arbeit mit Medien neu als ihre Methode entdecken. Dass solche AkteurInnen schon nach kurzer Zeit Wissen weitergeben ist nicht alltäglich und auch nicht immer Erfolg versprechend.
„Gesicht zeigen“ hat das gewagt – nicht unerfolgreich – und bietet auf seiner neuen Website „…und Action“ Materialien für die Aktive Videoarbeit an. Insbesondere zu Methoden und Technik gibt es dort empfehlenswerte Texte zum freien Download.
Neuauflage: Ein Netz für Kinder – Surfen ohne Risiko
Seit Ende Januar steht die Neuauflage der BMFSFJ Broschüre: Ein Netz für Kinder – Surfen ohne Risiko zum Download oder zur Bestellung bereit. In getrennten Teilen erhalten zum einen Eltern, zum anderen aber auch Kinder nützliche Tipps und Hilfestellungen rund um die Themen Internet, surfen und Sicherheit. Darüber hinaus gibt es dieses Jahr eine erweiterte Linkliste mit Empfehlungen von für Kinder geeignete Internetseiten.
Der Blick fürs Detail
Egal ob bei medienpädagogischen Video- oder Fotoprojekten: Für mich sind Exkursionen mit einem besonderen Fokus eine ideale Methode um das Auge der Kamerafrau/des Kameramanns zu sensibilisieren. So können Jugendliche mit der Aufgabe auf einen Stadtrundgang gehen, Fotos/Videos zu einem thematischen Schwerpunkt (Migration, Religion) zu machen – oder mit der Aufgabe, besondere Perspektiven und Blickwinkel zu entdecken und einzufangen.
Die Zusammenstellung „Abstrakte Fotografie“ von Dr.Web ist für mich ein hervorragendes Beispiel für letzteren Fall. Daher ist die medienpädagogische Inspiration fürs Wochenende diesmal eine Fotoserie. Viel Spaß beim Nachmachen.
Kreativ werden mit Google
Ob ein Thema hier zum Artikel wird, das macht sich an der Begeisterung des Autors und an der Relevanz für die Medienpädagogik fest. Im vorliegenden Fall ist zugegebenermaßen die Begeisterung der Beteiligten hoch, die pädagogische Relevanz erkennbar, durchschlägt aber nicht die Decke.
„What do you suggest?“ kann als Experiment bezeichnet werden: Die Website gibt auf der Grundlage von Google-Daten (!) zu einem eingegebenen Begriff zusammenhängende Wörter aus. Das kann lustig sein, auf eine Reise durch Sprache und Assoziationen schicken oder einfach nur Erkenntnisse über die InternetuserInnen eröffnen. Der Dienst macht auf jeden Fall Spaß, kann meiner Meinung nach aber auch hervorragend für Ideenfindungsphasen, Brainstorming, Assoziationsketten und damit als Kreativitätsmethode genutzt werden.
Fring: kostenlose Videotelefonie vom Handy über UMTS und W-LAN
Bislang war Videotelefonie über das Mobiltelefon ein recht teurer Spass und kam daher für viele Menschen erst gar nicht in Frage. Neuen Wind in dieses Thema brachte zum einen der stetige Ausbau des UMTS Netzes, zum anderen aber die neue und kostenlose Software-Version von Fring. Symbian Handys, wie z.B. unser Medienpädagogik Handy Nokia N85 und iPhones sind somit zum ersten Mal in der Lage, einen Skype-Call mit Videounterstützung über eine UMTS oder W-Lan Verbindung zu tätigen. Diese neue Möglichkeit bringt vor allen weitere Impulse in die medienpädagogische Arbeit. In Verbindung mit einem Datentarif entstehen neue Optionen, sei es im mobilen Büroalltag oder im Outdoor Geländespiel. Natürlich ist die Qualität der meisten Front-Kameras nicht mit der Webcam eines iMacs zu vergleichen, dennoch wird selbst mit einem Nokia E71 ein akzeptables Bild geliefert. Auf jeden Fall ist ein erster großer Schritt getan, jetzt müssen vor allem die Handyhersteller mit anständiger Hardware nachlegen.
HowTo: 3D-Logo
Ein Logo brauchts. Allein der Wiedererkennung wegen. Und meist dazu noch eine Website, auf der sich präsentiert werden kann. Damit nicht immer alles gleich aussieht und manchmal etwas langweilig wirkt, kann aus einem einmal gezeichneten Logo auch fix ein 3D-Logo erstellt werden. Das geht ganz einfach und ist prädestiniert für die nächste jugendzentruminterne, medienpädagogisch begleitete Wer-hat-den-besten-Logo-Entwurf-Ausschreibung.
Die nötige Software ist frei und kostenlos, sofern sie noch nicht auf unserer Liste „freie Programme“ enthalten war, habe ich sie hinzugefügt. Also, vorbereiten und Inkscape, Blender und Animake runterladen und installieren. Dann diesen Artikel von Torsten auf netz-online.com zur Hilfe nehmen und nachmachen.
Viel Erfolg!